Das Gefahrenabwehrzentrum Olpe folgt einem klaren Nachhaltigkeitskonzept, das ökologische Verantwortung mit technischer Langlebigkeit verbindet. Der Neubau vereint Kreisleitstelle, Rettungswache und die kreislichen Aufgaben der Gefahrenabwehr unter einem Dach und bildet so die Basis für einen modernen Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Gleichzeitig ist das Zentrum zentrale Ausbildungsstätte für die Freiwilligen Feuerwehren der sieben Städte und Gemeinden des Kreises, mit Schulungsräumen, Übungsflächen im Freien und einem Übungshaus.
Die Hanglage gliedert den L-förmigen Baukörper in einen oberen Verwaltungsbereich, Rettungsdienstbereich mit Fahrzeughallen sowie den tiefergelegenen Betriebshof mit dem Kaltübungshaus. Der Eingang an der „Alten Landstraße“ öffnet zum zentralen Foyer, das als Verteiler, Pausen- und multifunktionaler Versammlungsraum dient.
Die Obergeschosse sind als Holzhybridbau konzipiert. Ein tragendes Stahlbetonskelett gewährleistet Stabilität und Brandschutz, während die Sekundärkonstruktion in Holzständerbauweise ausgeführt ist. Die hinterlüftete Fassade aus Holz -und zu 55% recycelten Aluminiumpaneelen, ist langlebig, CO₂-speichernd und energieeffizient.
Das Energiekonzept nutzt einen integrierten Eisspeicher in Kombination mit einer Wärmepumpe und Solar-Luft-Kollektoren. Ergänzt wird das nachhaltige System durch Photovoltaik, Gründächer, Regenwassernutzung für Feuerwehlöschübungen und entsiegelte Flächen für Versickerung. Materialien und Innenausbau bestehen aus recycelten Materialien und sind Cradle-to-Cradle konform, während die digitale Vorfertigung im Holzbau kurze Bauzeiten und einen emissionsarmen Bauprozess ermöglicht. Damit erreicht das Gefahrenabwehrzentrum den BEG-40-Standard und unterschreitet dabei sogar den geforderten Primärenergiebedarf um 41 %. Aufgrund seiner für besonders hohen ökologische und sozialen Qualität erhält das Gebäude das staatliche Nachhaltigkeitssiegel QNG-PREMIUM und wird mit DGNB-Zertifizierung in Gold ausgezeichnet.
- Fertigstellung
- ca. 2026
- Leistungsphasen
- 1-9 Generalplaner
- Bauherr
- Kreiswerke Olpe
- Projektpartner
-
ARGE Partner G-Tec Ingenieure (TGA), HIG (TWP) und Hunsdorfer Consulting (Leitstellentechnik)
- Flächen
- 8.007 m² BGF | 34.657 m³ BRI
- Energie
- Vorzertifizierung DGNB GOLD, BEG 40, Eisspeicher Technologie
- Wettbewerb
- Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb - Zuschlag
- Auszeichnungen
-
DGNB Gold, QNG-PREMIUM
- Visualisierung
-
© SUPERGELB ARCHITEKTEN
- Kenndaten
- Eisspeicher, Holzhybridbauweise (Obergeschosse)
Download Projekt Plakate
Plakate GAZ Olpe 24.Oktober 2025
Energiekonzept mit Eisspeicher
Das innovative Energiekonzept mit integriertem Eisspeicher basiert auf den fünf regenerativen Energiequellen Sonne, Luft, Erde, Wasser und Eis. Dabei macht man sich die Kristallisationswärme zunutze, die beim Wechsel des Aggregatzustands von flüssigem Wasser zu festem Eis entsteht. Durch die Kombination von Eisspeicher, Wärmepumpe und Solar-Luft-Kollektoren kann diese Energie im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen des Gebäudes verwendet werden. Der unterirdische Wassertank speichert die beim Gefrieren und Auftauen von Wasser freiwerdende bzw. aufgenommene Wärme und wird durch die Solar-Luft-Kollektoren regeneriert, sodass ein ganzjährig effizientes Heiz- und Kühlsystem entsteht. Es zählt heute zu den effizientesten und umweltschonendsten Methoden, Gebäude im Winter zu beheizen und im Sommer zu kühlen.
Nachhaltigkeit
Das Gründach bietet Biodiversitätsflächen, fördert das Mikroklima und speichert Regenwasser. Die Photovoltaikanlage und die Zisterne zur Regenwassernutzung für Feuerwehrlöschübungen runden die klimafreundliche Ausrichtung des Zentrums ab. Entsiegelte Flächen unterstützen die natürliche Versickerung. Die digitale Vorfertigung im Holzbau ermöglicht eine kurze Bauzeit, präzises Arbeiten und einen emissionsarmen Bauprozess.
Das Gefahrenabwehrzentrum erreicht den BEG-40-Standard und unterschreitet dabei sogar den geforderten Primärenergiebedarf um 41 %. Aufgrund seiner für besonders hohen ökologische und sozialen Qualität erhält das Gebäude das staatliche Nachhaltigkeitssiegel QNG-PREMIUM und wird mit DGNB-Zertifizierung in Gold ausgezeichnet.
Leitstelle in Holzbauweise
Eine weitere interessante Komponente des nachhaltigen Gesamtkonzepts des Gefahrenzentrums Olpe ist die Holzbauweise der Leitstelle.
Die Obergeschosse sind als Holzhybridbau konzipiert. Ein tragendes Stahlbetonskelett gewährleistet Stabilität und Brandschutz, während die Sekundärkonstruktion in Holzständerbauweise aus regionalem Holz ausgeführt ist. Die hinterlüftete Holz-/Aluminium-Bandfassade aus 55 % recyceltem Aluminium schafft einen ruhigen architektonischen Rhythmus, während großformatige Holz-Aluminium-Fenster für Tageslichtnutzung, Wärme- und Schallschutz sorgen. Die Holzbänder aus naturbelassener, thermobehandelter nordischer Kiefer regulieren Wärme und Feuchtigkeit, fördern ein gesundes Raumklima und leisten einen aktiven Beitrag zur CO₂-Speicherung. In der Wagenhalle ermöglichen Holzleimbinder auf Stahlbetonstützen große Spannweiten von über zwölf Metern und schaffen so flexible, offene Nutzungsbereiche. Der Ziegelsockel bildet das robuste Fundament des Baukörpers.
Lageplan